Oldtimer sauber einwintern: So kommt dein Klassiker gut durch die dunkle Jahreszeit
Die letzten Sonnenstrahlen des Herbstes locken noch einmal zu einer gemütlichen Ausfahrt – doch dann ist es soweit: Der Oldtimer muss in den Winterschlaf. Damit dein klassisches Schätzchen im Frühjahr genauso frisch dasteht wie beim Einmotten, solltest du dir jetzt ein bisschen Zeit für die richtige Vorbereitung nehmen.
Die letzte Runde mit offenen Ohren
Nutze die letzte Ausfahrt der Saison, um ganz bewusst hinzuhören. Klar, Oldtimer sind naturgemäß etwas gesprächiger als moderne Autos – aber du kennst dein Auto am besten. Hörst du etwas Neues? Ein Klackern, das vorher nicht da war? Ein Rasseln aus ungewohnter Richtung?
Jetzt heißt es: nicht verdrängen! Kümmere dich am besten noch vor dem Winter um nötige Reparaturen. Niemand will im Frühjahr mit einem angeschlagenen Auto in die neue Saison starten und sich dann gleich um einer der dann sehr gefragten Werkstatttermine kümmern. Erfahrungsgemäß ist es in den Werkstätten in der dunklen Jahreszeit deutlicher ruhiger und es geht erheblich schneller mit der Reparatur.

Volltanken und aufpumpen
Bevor dein Oldie ins Winterquartier rollt, solltest du noch einmal volltanken. Ein voller Tank verhindert Rostbildung im Inneren – besonders wichtig bei den alten Blechbehältern, die viele Klassiker noch haben.
Auch die Reifen freuen sich über eine Extraportion Luft: Pump sie auf drei bis vier bar auf. Das verhindert die gefürchteten Standplatten, die nach monatelangem Stillstand zu einem unschönen Eierlauf führen können.
Sauber macht glücklich
Jetzt wird’s gründlich: Eine komplette Reinigung steht auf dem Programm – und zwar nicht nur der Lack. Unterboden, Radkästen und alle versteckten Ecken sollten picobello sein. Eine ordentliche Wachsschicht schützt die Lackoberfläche, Chromteile bekommen ihre spezielle Politur, und die Gummidichtungen danken dir eine Pflegekur mit deutlich längerer Geschmeidigkeit.

Technischer Check: Die inneren Werte zählen
Ein Ölwechsel vor der Winterpause ist keine Verschwendung, sondern eine Investition. Alte Ablagerungen, Wasser und Verbrennungsrückstände im Motoröl können über den Winter ordentlich Schaden anrichten. Auch bei wenigen Jahreskilometern lohnt sich der regelmäßige Wechsel.
Kontrolliere auch das Kühlmittel und den Frostschutz – der Name ist Programm. Bei der Bremsflüssigkeit geht’s nicht nur um den Füllstand: Sie sollte spätestens alle zwei Jahre erneuert werden. Alte Bremsflüssigkeit zieht Wasser, und das kann bei der ersten Bergabfahrt im Frühjahr für böse Überraschungen sorgen.
Die Batterie baust du am besten aus und lagerst sie kühl und trocken – oder du gönnst ihr ein Ladeerhaltungsgerät. Dann springt der Motor im Frühjahr ohne Drama an.
Wichtiger Tipp: Stell das Auto mit eingelegtem Gang ab, aber lass die Handbremse locker! Sonst können die Bremsbeläge festbacken, und die Räder blockieren.
Der Innenraum will auch verwöhnt werden
Vergiss das Interieur nicht! Leder, Holz und Textilien brauchen ihre Pflege. Staubsauger, feuchter Schwamm und spezielle Pflegemittel für Ledersitze sind deine Freunde.
Nimm die Fußmatten zumindest hoch oder ganz raus – Feuchtigkeit ist der Feind deines Oldtimers. Falls du feuchte Stellen entdeckst, geh der Sache auf den Grund.

Lass die Fenster einen Spalt offen, wenn dein Auto in einer gut belüfteten Garage steht. Das sorgt für ein trockenes Klima und gibt Schimmel keine Chance. Wenn du eine Abdeckplane verwendest, achte unbedingt darauf, dass sie atmungsaktiv ist – unter luftdichten Hüllen sammelt sich Kondenswasser.
Frühjahrsvorbereitung schon im Herbst
Übrigens: Wenn deine Hauptuntersuchung bald fällig ist, erledige sie am besten noch vor dem Winter. Eine Wiederzulassung ist nur mit gültiger HU möglich, und so sparst du dir im Frühjahr Stress.
Mit dieser Vorbereitung steht einer entspannten Winterpause nichts im Weg – und die Vorfreude auf die ersten Sonnenstrahlen und die erste Ausfahrt im neuen Jahr wird umso größer! Wenn es dann wieder heißt: Fahr dich glücklich!

